ESRS S3 – Betroffene Gemeinschaften

Ziel des Standards S3 Betroffene Gemeinschaften ist es, die Nachhaltigkeitserklärung so zu gestalten, dass Nutzer wesentliche Auswirkungen auf betroffene
Gemeinschaften im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit und Wertschöpfungskette des Unternehmens nachvollziehen können, einschließlich:
- Die Auswirkungen des Unternehmens auf Gemeinschaften in Gebieten mit den wahrscheinlichsten und schwerwiegendsten Auswirkungen, sowohl positiv als auch negativ.
- Maßnahmen zur Verhinderung, Minderung oder Behebung negativer Auswirkungen sowie zum Umgang mit Risiken und Chancen, und die Ergebnisse dieser Maßnahmen.
- Die wesentlichen Risiken und Chancen des Unternehmens in Bezug auf betroffene Gemeinschaften und deren Bewältigung.
- Die finanziellen Auswirkungen dieser Risiken und Chancen auf kurz-, mittel- und langfristige Sicht.
Für Unternehmen ergeben sich dadurch unteranderem die folgenden Aktivitäten:
- Erstellung eines allgemeinen Ansatz zur Identifikation von Risiken und Chancen in diesem Zusammenhang (siehe Rahmenbedingungen).
- Festlegung von Maßnahmen und Strategien für das Management der identifizierten Auswirkungen.
- Darstellung der Chancen und Risiken sowie den finanziellen Auswirkungen auf das Unternehmen.
Rahmenbedingungen
Um das Ziel zu erreichen, erfordert dieser Standard eine Erläuterung des allgemeinen Ansatzes, den das Unternehmen verfolgt, um alle wesentlichen tatsächlichen und potenziellen Auswirkungen auf betroffene Gemeinschaften in Bezug auf:
- Wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte von Gemeinschaften, wie angemessener Wohnraum, Wasser- und Sanitärversorgung sowie territoriale und sicherheitsbezogene Auswirkungen.
- Bürgerliche und politische Rechte von Gemeinschaften, wie Meinungsfreiheit,Versammlungsfreiheit und Auswirkungen auf Menschenrechtsverteidiger.
- Besondere Rechte indigener Völker, wie freiwillige und informierte vorherige Zustimmung,Selbstbestimmung und kulturelle Rechte.
Darüber hinaus erfordert dieser Standard eine Erläuterung, wie solche Auswirkungen sowie die Abhängigkeiten des Unternehmens von betroffenen Gemeinschaften wesentliche Risiken oder Chancen für das Unternehmen mit sich bringen können.
Beispielsweise können negative Beziehungen zu betroffenen Gemeinschaften den Betrieb des Unternehmens stören oder seinen Ruf schädigen, während konstruktive Beziehungen wirtschaftliche Vorteile mit sich bringen können, wie stabile und konfliktfreie Geschäftstätigkeiten und eine leichtere Rekrutierung vor Ort.